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Archaisch - Zeitgemäß

Kunst arbeitet mit Assoziationen. Assoziationen setzen Emotionen, Erinnerungen an Erfahrenes, Ideen für Zukünftiges frei. Kreatives Schaffen geht über den Weg der Idee, der Konzeption, der Beteiligung des Betrachter mit Assoziationen um - je intensiver, je treffender diese vom Objekt zum Betrachter übergehen, umso eher sind wir bereit, der diese Assoziationen auslösenden Idee Folge zu leisten und so der Spur nachzugehen, die der Künstler, hier die Künstlerin, uns zu folgen heißt.

Judith Lipfert kann auf eine hochqualifizierte Ausbildung zurückschauen, ist in der Welt unterwegs gewesen, hat sich Auszeichnungen erworben und spielt somit seit Jahren virtuos mit Bildern. Sie zeigt uns ihre Objekte - vasenartig zwar - als Zitate, Hinweise, Fragmente einer vergangenen Zeit. Sie weckt in uns Gefühlswelten, die in Erinnerungen, an Mythen und Sagen, an paradiesische Schlichtheit und sagenumwobene Kulturen und magische Städtenamen kreisen. Die Stücke hüllen uns in eine Welt oberhalb unserer üblichen 37°, sie sind auf eine vertraute Art alt und jung zugleich. Ob wir hierbei Vergleiche mit minoischer Kultur wörtlich nehmen, ist so müßig wie nützlich und gleichzeitig so offensichtlich wie die Bindungen an die Schule Norbert Prangenbergs in der Technik des Aufbauens mit Tonwülsten.

Judith Lipfert ist eine selbstbewusste und eigenwillige Künstlerpersönlichkeit. Ihre Arbeiten spielen um Begriffe wie Leichtigkeit, Volumen, Verformung und Rhythmus. Tanz und Musik werden gespiegelt. Kontrolliertes Arbeiten packt überbordende Fülle mit den Grenzwerten keramischen Brennens zusammen – Last, Eigen-Gewicht, mürbe und krustige Glasurreste, eine eingeplante knapp gehaltene Erweichung im Brand: Judith Lipfert schaut den Dingen künstlerisch wie keramisch fachlich genau auf die "Haut" und uns Betrachtern dann durch die Haut ins Herz. Was Wunder, wenn ihr dies verdiente Anerkennung bringt und wir allzu gerne ihren verschlungenen, tanzenden Ideen – ihren Idolen folgen.

Monika Gass
Keramikmuseum Westerwald

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